© Foto: COLOURBOX für SPD.de Chance beim Schopf gepackt! Beim Verbraucherschutz im Bahnverkehr ist dem Europäischen Parlament ein großer Durchbruch gelungen. Gegen den Widerstand der konservativen Kräfte unter Führung der CDU/CSU und auf Druck der Sozialdemokraten wurde die sogenannte „Höhere Gewalt“ im Schienenverkehr gestrichen. Der Bahn ist es damit nicht mehr möglich, bei Verspätungen u.a. durch schlechte Witterungsbedingungen keine Entschädigungen zu zahlen.
„Ich bin einfach nur glücklich“, so die fränkische SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal, die auch im Verbraucherschutzausschuss sitzt. „Das ist ein guter Tag für alle Verbraucherinnen und Verbraucher und schafft Vertrauen in die Bahn als Transportmittel.“
„Zwei Stunden Verspätung – 100% Erstattung! Wenn der Zug mehr als zwei Stunden zu spät kommt und man damit ein Meeting oder ein Date verpasst, hat man allen Grund verärgert zu sein und sollte Anspruch auf eine volle Entschädigung haben“, so Westphal weiter. „Gut, dass wir die Konservativen im EU-Parlament überstimmen und so absurde Ausnahmen von dieser einfachen Regel verhindern konnten. Egal aus welchem Grund ein Zug so viel Verspätung hat – Bahnreisende haben Anspruch auf halbwegs pünktliche Züge, und wenn die Bahnunternehmen das nicht hinbekommen weil es draußen mal schneit oder "zu heiß" ist, dann müssen sie die Reisenden eben entschädigen."
Weitere positive Änderungen für Bahnfahrende
Doch nicht nur bei Entschädigungszahlungen, auch in anderen Feldern können Zugreisende auf einige Verbesserungen hoffen. So soll jeder Zug in Zukunft die Mitnahme von Fahrrädern ermöglichen. Auch wurden die Entschädigungszahlungen auf maximal 100% hochgesetzt, statt bisher nur 50% des Fahrpreises. Gute Nachrichten für Menschen mit Behinderung: „In Zukunft müssen sie sich an großen Bahnhöfen nicht 48 Stunden vorab anmelden, wenn sie Hilfe beim Ein - und Aussteigen benötigen. Jetzt können sie auf sofortige Unterstützung zählen. Das wird das Reisen vieler Menschen erleichtern“, freut sich Westphal.
Das Europäische Parlament wird die Verhandlungen mit dem Europäischen Rat aufnehmen, sobald dieser seine Position dargelegt hat.
Für weitere Informationen: Büro Westphal +32 228 47534